Erfolgreiche vierte Ausgabe des Lehrmeister-Events

von Ph. Müller

Ein Pony ist kein Springpferd- realistische Hürden setzen!

Über 100 Jugendliche der 2. Oberstufe der Kreisschule Mittelgösgen erhielten am Mittwoch, 8. November 2017 wichtige Informationen aus erster Hand. In insgesamt 11 Workshops standen ihnen erfahrene Lehrmeister Red und Antwort und gaben viel aus ihrer persönlichen Erfahrungsschatzkiste preis. Auch die mitgekommenen Lernenden trugen zu einem abgerundeten Erlebnis bei.

Wer die Wahl hat, hat die Qual

Drei aus elf – so in etwa präsentierte sich die schwierige Aufgabe für die Jugendlichen der 8. Klasse im Vorfeld zum 4. Lehrmeister-Event. Drei Workshops bei erfahrenen Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern konnten sie belegen, elf Varianten gab es effektiv. Keine einfache Aufgabe, muss man doch sagen, dass die Referentinnen und Referenten wirklich zu überzeugen wussten. Pflegeberufe, Poly- und Produktionsmechaniker, Detailhandelsfachleute, Informatiker, Berufe im Autogewerbe, Maler, Schreiner, Zeichner EFZ Fachrichtung Ingenieurbau, Kaufleute und die verschiedenen Lehrberufe von BRACK.CH standen zur Auswahl. Alle hatten zum Ziel, die Schülerinnen und Schüler aus erster Hand zu informieren.

Kernige Aussagen erwünscht

Die Jugendlichen durften klare Ansagen erwarten und wurden nicht enttäuscht: M M M M oder Man Muss Menschen Mögen. Auf diese einfache Formel lässt sich die Hauptanforderung im Pflegeberuf reduzieren. Patrick Albiker, Heimleiter des Alters- und Pflegeheims Brüggli in Dulliken machte den Schülerinnen und Schülern klar, dass man es mit Bewohnern zu tun hat, die nicht krank, jedoch eingeschränkt sind. Fassbar wurde dies durch den „Age Man“, ein Ganzkörperanzug, welcher die Situation von älteren Menschen simuliert. So hört und sieht man plötzlich weniger und das Gehen fällt – aufgrund der umgehängten Gewichte – viel schwerer. Ein Selbstversuch, welcher zum Nachdenken anregt.

Für ein Bewerbungsgespräch in einem Wunschberuf darf durchaus Dr. Google um Rat gefragt werden, um sich über den potentiell künftigen Arbeitgeber zu informieren. Es ist die Pflicht und ein Gebot des Anstands, dass man vorbereitet in ein Gespräch geht! Sowieso gehört vor dem definitiven Berufsentscheid eine saubere Berufsfindung dazu. Hier unterscheidet man zwischen Berufs- und Ausbildungsschnuppern. Wer seinen Beruf gefunden und erkundet hat, muss auch noch den passenden Betrieb für die Lehrzeit finden. Dieses Schnuppern ist – so Ruedi Geissmann von BRACK.CH – ebenso wichtig.

Die lieben Tugenden sind schlussendlich für eine Schnupperlehre entscheidend: Wille, Einsatz, Freundlichkeit, Pünktlichkeit (das heisst in der Wirtschaft fünf Minturen früher), Teamplayer sein, Interesse zeigen, Freude am Beruf sowie Motivation und Geschick sind für Ronnie Peier von der Garage Marti AG wichtige Komponenten, welche künftige Lernende mitbringen müssen.

Die Betriebe sind an neuen Talenten interessiert

In der Schweiz absolvieren nach wie vor zwei Drittel der Schulabgänger eine berufliche Grundausbildung und wählen unter 230 Lehrberufen aus. Allein die Migros Aare bietet 24 verschiedene solche an und zwar von den Fachleuten Bewegungs- und Gesundheitsförderung bis hin zum Velomechaniker. Ihre Berufsbildung ist Programm, unter dem Label „New Talents“ rekrutieren sie den Nachwuchs.
Schlussendlich ist es jedoch wichtig, dass sich die Jugendlichen auch selber richtig einschätzen, was Adrian Fürst, von der Fürst Elektro AG aus Lostorf treffend auf den Punkt gebracht hat:
Ein Pony ist kein Springpferd, es wird nie eine Hürde von zwei Metern überspringen, also setzt euch realistische Ziele!

Ein grosses Dankeschön!

Ein solcher Morgen wäre ohne engagierte und motivierte Berufsleute undenkbar. An dieser Stelle danken wir folgenden teilnehmenden Firmen:

Patrick Albiker, Alters- und Plfegeheim Brüggli, Patrik Baumann, Zaugg Maschinenbau, Georgios Bakas, Rahel Schmid, Migros Aare, Adrian Fürst Elektro Fürst AG, Thomas Stöckli, Microcontact, Ronnie Peier, Garage Marti AG, René Lindemann, Hans Gassler AG, Loïc Köferli, Schreinerei-Service Hürzeler, Esther Michel, Vogt AG, Ruedi Geissmann, BRACK.CH und den vielen anwesenden Lernenden der Betriebe

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