Abschlussreise der Klassen B3a und B3b
Sek B3 von K. Kissling
Startschuss am Montagmorgen zur Abschlussreise war der obligate Treffpunkt beim Brunnen am Bahnhof Olten. Schwer bepackt trafen alle Schülerinnen und Schüler pünktlich ein, musste das Gepäck doch den Schlafsack, die Badesachen, Proviant für zwei Tage „Wildnis“ und die persönlichen Sachen enthalten. Nicht alle waren wetterunabhängig ausgerüstet, einige hätten einen feuchte Nacht verbracht, wenn es zum falschen Zeitpunkt zu regnen begonnen hätte. Aber der Optimismus war durchaus gerechtfertigt. Am Bahnhof in Biel hatten wir genau 5 Minuten zum Umsteigen in den Bus, der uns nach Les-Prés-d‘Orvin bringen sollte, die Schüler standen bereits gestiefelt und gespornt an der Zugtüre, bereit zum „Sprint“ zum Bus. Pünktlich waren wir denn auch an Ort und Stelle, wo uns der Bus-Chauffeur jedoch mit rotem Kopf und fuchtelnden Händen empfing. Sein Problem: 4 Gruppen, 2 Reservationen, geschätzte 60 Kinder und ein paar Erwachsene, die alle in „seinen“ Bus einsteigen wollten: Die Rechnung ging für ihn nicht auf. Es gab einige Diskussionen, Telefonate mit deutlichen Worten, mehrere Minuten Verspätung und schliesslich ziemlich beengte Verhältnisse im Bus, als wir schliesslich losfahren konnten. Der Bus-Chauffeur reagierte seine Frustration am Brems- und Gaspedal ab. Der Klassiker „es war so eng, dass man gar nicht umfallen konnte“, kam hier voll zum Tragen, so dass wir an der Endstation in gutem Zustand den Bus verlassen konnten. Der Weg in den „Wilden Westen“ führte uns leicht bergan, wo wir nach nicht ganz einer Stunde die „Bison Ranch“ erreichten. Der Schrecken der Schülerinnen und Schüler, dass der „Wilde Westen“ (fast) ohne Mobile-Netz auskam, war eindrücklich und benötigte einige Sekunden Erholung. Gefasst betraten sie unsere Bleibe in der „Prärie“ und untersuchten die Ausstattung: Trocken-WC, Tipi als Schlafstelle, schwarze Beutel als Dusche, Planwagen als Spielzimmer... Die Bisons waren leider nur von weitem zu sehen. Die Esel entschädigten uns jedoch lauthals für dieses „Manko“. Innert kurzer Zeit waren wir eingerichtet und fühlten uns wohl.
Die knurrenden Mägen wurden gefüllt und wir wurden im „Forest Jump“, dem Kletterseilgarten, von den Guides freundlich empfangen und ausgerüstet. Drei Stunden Spass und Angst, Aufstieg und freier Fall, Seil- und Holzbrücke, Stahlseil und Plattformen, Kraft und Überwindung, lange und kurze Parcours, schnelle Tyrolienne-Abfahrten und anspruchsvolle Kletteraufgaben standen uns bevor. Alle stellten sich den Herausforderungen, freuten sich an den Erfolgen der anderen und waren stolz auf die eigenen Leistungen. Die Anspannung war zuweilen zu spüren, jeder kam auf seine Kosten und konnte die eigenen Grenzen ausloten.
Und wie „echt“ im Wilden Westen versammelten auch wir uns am Abend ums Feuer, brutzelten und brieten unser Nachtessen über den Flammen und genossen den warmen Sommerabend. Das Gewitter ging haarscharf an uns vorbei und wir schlüpften erst in unsere Tipis, als der Regen kam.
Am anderen Morgen wurden wir mit einem kräftigen „Bison Ranch“-Frühstück gestärkt, so dass wir die Wanderung durch die Twannbachschlucht zurück in die Zivilisation gut überstanden. Nicht alle waren gleich wildnistauglich, einigen wurden die Grenzen aufgezeigt, aber alle waren von der Schönheit der Twannbachschlucht beeindruckt, was sich in grossem Fotografier-Eifer ausdrückte (da das Handy zu sonst nichts nütze war).
Am See angekommen und somit wieder in der bekannten Welt mit der gewohnten Infrastruktur, fuhren wir nach Biel und erholten uns in der Badi von den „Strapazen in der Wildnis“.