Berufsmaturität als Chance für die Zukunft

Sek E2 von F. Meier

Berufsmaturität als Chance für die Zukunft

Herr R.A. Kohler, Fachlehrer Berufsmaturität an der Berufsschule in Aarau, hat angeboten, den beiden 2. Klassen der Sek E die Anforderungen und Vorzüge der Berufsmaturität näherzubringen.

Sehr gerne haben wir diese Chance genutzt, und so hat uns Herr Kohler am letzten Montag, 22. Mai 2017 an der Kreisschule Mittelgösgen besucht.

Der Wechsel von der Sekundarstufe I in die Berufslehre eröffne den Jugendlichen neue Möglichkeiten, mit dem Ziel, ihr Leben selbständig meistern zu können. Neben der praktischen Ausbildung im Lehrbetrieb, der theoretischen Ausbildung in der Berufsschule, bestehe die optionale Möglichkeit, eine Berufsmaturität zu erlangen. Diese ermöglicht es einem anschliessend eine tertiäre Ausbildung an einer Fachhochschule oder, nach einer Passerelle, sogar an einer Universität zu absolvieren.

Die Anforderungen des Arbeits-, Lern- und Sozialverhalten, welche bereits jetzt an unsere Schülerinnen und Schüler gestellt werden, bekämen während der Ausbildung noch mehr Gewicht, so Herr Kohler. Daneben werde sich das Leben der Lernenden „krass verändern“, denn die Mehrfachbelastung von Schule und Praxis und der eventuell lange Arbeitsweg führten zu anstrengenden Tagen und die Frei- und Ferienzeit würden drastisch kürzer werden.

Auf der anderen Seite sagt Herr Kohler: „Ihr werdet gebraucht, geschätzt und geehrt“, und zudem bekommen die Lernenden auch einen Lohn für ihre Arbeit.

Herr Kohler fragte die Schülerinnen und Schüler zu Beginn nach deren Träume und zeigte ihnen am Schluss auf, dass es dazu oft auch finanzielle Mittel braucht, welche man mit einer guten Aus- und Weiterbildung eher erreichen kann. Die Berufsmaturität ermögliche es den jungen Menschen, dass die Türen für Weiterbildungen an öffentlichen Schulen offen bleiben. Diese ist berufsbegleitend oder nach der Lehre als Vollzeitstudium möglich.

Wenn sich die Lernenden für eine Berufsmaturität entscheiden würden, müssten sie Selbstverantwortung mitbringen, betont Herr Kohler, die Jugendlichen müssen von sich aus wollen. Sie müssen eigenständig arbeiten, Kontrollen durch die Lehrpersonen würden spätestens nach einem halben Jahr enden und die Schülerinnen und Schüler müssen pflichtbewusst genug sein, dem Unterricht zu folgen und ihre Arbeiten zu erledigen. Ungenügende Noten seien meistens der Grund für einen Abbruch der BM. Herr Kohler betont auch immer wieder, dass eine gute Lern- und Arbeitstechnik unabdingbar sei.

Diese Aussage untermauern auch aktuelle Absolventinnen und Absolventen der BM, welche extra für unsere Klassen der Kreisschule Videos aufgezeichnet und so unsere Schülerinnen und Schüler über deren Ausbildung informiert haben. Ein erfolgreicher BM-Abschluss sei möglich, wenn man sich dafür einhundertprozentig eingebe, viel arbeite und lerne. Man müsse sich definitiv dafür entscheiden und auch wenn es hart werde, müsse man es durchziehen und Durchhaltevermögen beweisen. Dann aber wäre es eine gute Sache und eröffne einem viele Möglichkeiten. Auch sei es zwar eine strenge, aber trotzdem tolle Zeit.

Es gibt die Berufsmaturität in fünf verschiedenen Richtungen, so z.B. Gesundheit und Soziales, Wirtschaft und Dienstleistungen oder Technik, Architektur und Life Sciences. Wer sich für eine BM entscheidet, braucht einen Schnitt von 4.7 in Deutsch, den Fremdsprachen und Mathematik (doppelt) oder kann eine Aufnahmeprüfung absolvieren. Dann besucht man während einer vierjährigen Lehre meist einen halben Tag den Fachunterricht (ohne Allgemeinbildung) und einen Tag die BM, an der die Sprachen und Mathematik, Geschichte, Wirtschaft und erweiterte Allgemeinbildung vertieft unterrichtet werden. Dazu kommen je nach Richtung weitere Vertiefungsfächer.

Wenn man seine Lehre in drei Jahren absolviert, besucht man die BM dementsprechend an eineinhalb Tagen.

Zum Schluss ermahnt Herr Kohler seine Zuhörer und Zuhörerinnen, auch nach der Zusage für eine Lehrstelle dranzubleiben. Alles werde an der Berufsschule wieder kommen und es lohne sich, noch möglichst viel mitzunehmen. „Es wird euch nichts geschenkt, ihr müsst für euch und eure Träume arbeiten. Und ihr könnt alles erreichen, was ihr euch wünscht, es kommt nur darauf an, wie fest ihr dies wollt und wie sehr ihr bereit seid dafür zu arbeiten.“

Vielen herzlichen Dank an Herrn R.A. Kohler für diesen interessanten und schülernahen Einblick in die Berufsmaturität.

Herr Kohler hat uns auf folgende Links aufmerksam gemacht:

http://berufsmatura.so.ch/ und http://www.bs-aarau.ch/

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