'Bist du fit für die Lehre?’ - Besuch eines Informationsanlasses der Stiftung Polaris

Sek E2 von F. Meier

Am Mittwoch, 11. September 2019 besuchten die beiden Sek E Klassen der Kreisschule Mittelgösgen einen Berufsinfoanlass der Stiftung Polaris. Die 44 Schülerinnen und Schüler trafen sich in der Aula der GIBS in Olten, wo sie herzlich empfangen und mit Getränken und Unterlagen ausgestattet wurden.

Gregor Loser, der ehemalige Radiojournalist, Leiter einer Kommunikationsagentur und ehemaliger Primarlehrer hatte schnell die volle Aufmerksamkeit der weit über hundert anwesenden Jugendlichen und begann den Nachmittag mit seinen drei wichtigsten Sätzen, welche laufend wiederholt und eingetrichtert wurden:

  1. Es ist ganz einfach.
  2. Ich muss wollen.
  3. Ich denke selber.

Im stetigen Dialog mit den angehenden Lernenden zeigte er weiter die fünf wichtigsten Prioritäten auf dem Weg in die Erwachsenenwelt und der Lehrstellensuche auf. Aufmerksamkeit, Konzentration, Erfolg, Motivation und Freude seien von grösster Bedeutung - alles sei eine Frage der Einstellung, so Loser, wobei Freude die grösste Kraft trage. Dabei waren dies nicht bloss Worte, der Dozierende lebte dies während des ganzen Nachmittags vor und sensibilisierte die Jugendlichen für die Wichtigkeit der Freundlichkeit im Umgang mit seinen Mitmenschen.

Nachdem sich die Firma Debrunner Acifer AG präsentierte und eine Lernende aufzeigte, welche Vorteile eine Lehre bei diesem Unternehmen mit sich bringt, folgten Inputs zum Bewerben, Schnuppern und Bewerbungsgespräch durch Loser.

Die Jugendlichen sollten ihre Qualitäten kennen und sich bei den Firmen gut verkaufen können. Dabei sei es sehr wichtig, seine Stärken genau zu kennen und seine Motivation im Bewerbungsschreiben und in der Schnupperlehre zu zeigen. Bei sich selber beginne die Lehrstellensuche, betonte der Fachmann: «Je besser ich weiss, was ich kann und was ich nicht kann, desto sicherer kann ich sein». Man müsse sich selber gut kennen und mögen, Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Selbstsicherheit seien von grösster Bedeutung.

Die Bewerbung sei ein Spiegelbild und Stellvertreter von einem selber, der erste Eindruck und das Ziel sei, herauszustechen und aufzufallen. Dabei sei wichtig, dass diese fehlerfrei, sauber, ordentlich und vollständig sei. Nachdem Loser einige herausragende und originelle Beispiele von Bewerbungen und Titelblättern zeigte, wies er auf die Wichtigkeit eines guten Fotos, einer angemessenen Mailadresse und geeigneten Referenzen hin. An dieser Stelle wurden auch die digitalen Medien, besonders Socialmedia, thematisiert und darauf hingewiesen, dass das Internet niemals vergesse. Es sei wohl überlegt, welche Fotos man poste. Am besten man teile öffentlich nur, was man an einem Vorstellungsgespräch auch zeigen könnte.

Auch Absagen wurden zum Thema; die Jugendlichen sollten sich nicht entmutigen lassen, sich unbedingt telefonisch erkundigen, warum es mit der Lehrstelle in jener Firma nicht geklappt habe und aus gemachten Fehlern lernen.

Im Vorstellungsgespräch gehe es ebenfalls darum, sich von seiner besten Seite zu zeigen. «Du präsentierst dich immer!», sagte der ehemalige Radiojournalist und betonte die Wichtigkeit des Auftretens, der äusseren Erscheinung, der Körperhaltung, Mimik und Gestik. Er liess die Jugendlichen sogleich üben und sie motiviert und demotiviert dasitzen. Der Unterschied war beachtlich und es fiel auf, dass die jungen Menschen genau wissen, was damit gemeint ist. Im Laufe des Nachmittags sprach er auch immer wieder einzelne Jugendliche auf ihre Haltung an, enttarnte gesehene Kaugummis und abgelenkte, unaufmerksame Zuhörer.

Dann wurde Losers Stimme ganz leise, alle hörten aufmerksam zu. Nach einer längeren Redepause bei höchster Konzentration im Publikum preschte Loser mit lauter Stimme in die Stille und alle erschraken. Der perfekte Übergang zum Thema Stimme; Tonfall, Tempo, Pausen und Lautstärke seien wichtige Mittel dafür. «Sprecht immer in ganzen Sätzen, deutlich und setzt Akzente», so der Leiter einer kleinen Schule. Zur Übung könne man sich auch filmen und das Ergebnis anschliessend evaluieren. Pünktlichkeit, eine gute Vorbereitung, ein fester Händedruck, natürlich, ehrlich und freundlich sein gehören zu den Gratis-Tipps Losers.

Als letztes Thema kam Loser zur Kraft der eigenen Gedanken, und die Wichtigkeit dieses Themas war in seiner Euphorie deutlich zu spüren.

Gedanken können einem Motivation geben oder nehmen. «Du bestimmst, was du willst, und wenn du nicht weisst, was du willst, wird da nichts passieren.» Die Gedanken würden über das eigene Kommando bestimmen, jeder sei der Chef über seine Gedanken und man solle denken, was man will und was einem etwas nütze. Mit anschaulichen Beispielen untermauerte Loser seine Aussagen und verwies immer wieder auf seine drei Leitsätze und die fünf Prioritäten. Die anwesenden Jugendlichen konnten diese zwischenzeitlich schnell und zielsicher aufzählen.

«Es braucht dich und zwar komplett», stand auf der Leinwand, «Alles beginnt bei mir. Ich bin verantwortlich!» Zusammenfassend meinte Loser, es gehe darum seinen Körper zu kennen und wertzuschätzen, sein Gehirn zu trainieren und seine eigenen Gedanken sorgfältig zu wählen, sich auf gute Gefühle zu konzentrieren und so positive Energie zu generieren. Man müsse dafür sorgen, dass es einem gut gehe, dabei wähle man selber, wovon man sich beeinflussen lasse und dies jeden Tag. Nochmals betonte Loser, dass alles eine Frage der Einstellung sei und was nicht zu ändern sei, solle man mit möglichst wenig Energieaufwand akzeptieren und bewältigen.

Mit einem tosenden Applaus beendeten die Anwesenden die Veranstaltung, bevor sie von der Stiftung Polaris mit einem kleinen Snack verabschiedet wurden. Damit ging ein wertvoller, informationsreicher und spannender Nachmittag zu Ende. Mit Sicherheit wird den Jugendlichen einiges davon in Erinnerung bleiben.

Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle der Stiftung Polaris und Gregor Loser.

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